Was Bauherren bei der Planung der Elektroinstallation bedenken sollten

Während eines Bauprojektes kommt der Elektroplanung eine besondere Bedeutung zu. Sehr früh muss entschieden werden, was wichtig und sinnvoll ist. Wie viele Steckdosen und Schalter sollen wo angebracht werden, wo wird wie beleuchtet, wo sollen Internetanschlüsse vorhanden sein?
Die Standardausstattung passt oftmals nicht zu den persönlichen Vorstellungen. Der Wunsch nach Komfort und mit ihm der Umfang der Elektroinstallationen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Immer mehr Häuslebauer setzen auf Smart-Home-Technologie, wünschen sich Sicherheitstechnik oder brauchen eine Lademöglichkeit für das E-Auto. Überlegen Sie deshalb genau und wagen einen Blick in die Zukunft, denn spätere Nachrüstungen kosten oft wesentlich mehr als die Erstinstallation.
Welche Normen und Richtlinien sind zu beachten?
Die technischen Mindestanforderungen werden durch die DIN-Norm 18015-2 festgelegt. Diese Norm greift für die Grundausstattung eines Einfamilienhauses ab 125 Quadratmetern, mit sechs Stromkreisen für Steckdosen und Beleuchtung.
Alles, was darüber hinausgeht, sollte sich an den RAL-Ausstattungswerten des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. orientieren. Danach wird unterschieden zwischen:
- Kategorie 1 – Mindestausstattung
- Kategorie 2 – Standardausstattung
- Kategorie 3 – Komfortausstattung
Fachleute empfehlen in der Regel mindestens die Kategorie 2.
Jede der drei Kategorien ist zusätzlich unterteilt in die Unterkategorien 1plus, 2plus und 3plus, abhängig vom Installationsumfang intelligenter Haustechnik, z.B. Bewegungsmelder oder die Fernsteuerung von Geräten.
Welche Elektroausstattung ist die richtige für mich?
Bauherren sollten zunächst einige grundsätzliche Dinge klären, zum Beispiel:
- Sind Sie ein Technikbegeisterter, der sich gern stundenlang mit der Einrichtung von Geräten beschäftigt und stets die neueste Technik kauft? Oder wollen Sie einfach nur Licht, Strom für alle klassischen Geräte und einen Internetzugang?
- Wie wichtig ist Ihnen Komfort, zum Beispiel in Form von Außenrollos und Bewegungsmeldern?
- Sind Sie Brillenträger oder haben körperliche Handicaps, die besondere Anforderungen an Lichtverhältnisse und Technik stellen?
- Leben (Klein)Kinder oder ältere Menschen in Ihrem Haushalt?
- Wieviel räumliche Flexibilität brauchen Sie? Sollen Räume zum Beispiel später einmal anders genutzt werden?
- Wie wichtig ist Ihnen Sicherheit in Form von Alarmanlagen und Überwachungskameras?
- Haben Sie bereits ein E-Auto oder planen Sie in absehbarer Zeit die Anschaffung?
- Kommt für Sie eine Photovoltaik-Anlage, inkl. Batteriespeicher in Frage?
Wie plant man die Elektroinstallation im Detail
Nachdem die grundsätzlichen Vorlieben geklärt sind, geht es in die Detailplanung. Planen Sie jeden Raum einzeln, zum Beispiel:
- Wie viele Steckdosen soll es wo geben?
- Wo sollen Lampen installiert werden (Decke, Wand)?
- Wo sollen Deckenstrahler installiert werden und wie viele?
- Wie sollen die Steckdosen und Schalter aussehen (Farbe, Material) und welche Zusatzfunktionen sollen Sie haben (z.B. USB-Anschluss)?
- In welchen Räumen sind digitale Thermostate für Heizungen notwendig?
- Wo sind Bewegungsmelder sinnvoll?
- Wo sind TV-Anschlüsse erforderlich?
- Wo werden Netzwerkanschlüsse benötigt?
- Welche Außenbeleuchtung ist gewünscht und wo sind Außensteckdosen sinnvoll?
- Soll Smarthome-Technik installiert werden oder das Haus zumindest smarthome-ready sein, um die spätere Installation zu ermöglichen?
- Ist eine Ladestation für E-Autos (Wallbox) vorgesehen oder später denkbar?
- Wo soll später einmal der Router stehen?
- Wo soll der Stromkasten hängen?
Beachten Sie bei alldem Ihre Einrichtung. Am besten, Sie skizzieren, wo Schränke, Tische, Sofas und Betten einmal stehen sollen. Nehmen Sie sich Zeit. Gute Planung spart viel Ärger und Geld.
Was kostet die Elektroinstallation?
Gegenfrage: Was kostet ein Auto? Derartige Fragen lassen sich allgemein leider nicht beantworten. Zu unterschiedlich sind die Häuser, Anforderungen und persönlichen Ausstattungswünsche.
Fazit und nächster Schritt
Wie bei jedem Bauprojekt gilt: Zeit, die Sie in gute Vorbereitung und Planung investieren, sparen Sie während der Bauphase doppelt ein. Bereiten Sie sich auf die Gespräche mit Ihrem Elektroinstallateur vor, notieren Sie Ihre Fragen. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, scheuen Sie sich nicht, nachzufragen. Fragen Sie nach Alternativen. Kaufen Sie nichts, was Sie nicht nachvollziehen können.
Rufen Sie uns gern an oder schreiben uns eine E-Mail, wenn Sie einen Neubau oder die Sanierung Ihres Hauses planen. Gern beraten wir Sie, bei uns in Gernrode oder bei Ihnen vor Ort.