Kabelbrand – die Brandursache Nr.1 im Haushalt

Seit über 15 Jahren ist Elektrizität, im Speziellen der Kabelbrand, die Brandursache Nr.1 in deutschen Haushalten. Mehr als 30% alle Brände haben eine elektrische Ursache. Besonders tückisch: Ein Kabelbrand darf nicht mit Wasser gelöscht werden und richtet deshalb oft besonders hohen Schaden an. Hier einige Tipps, wie Sie einen Kabelbrand verhindern.
Wie entsteht ein Kabelbrand?
Ein Kabelbrand entsteht zum Beispiel durch Überlastung des Stromkabels, wenn also zu viel Strom durch ein Kabel geleitet wird. Oder durch eine zu hohe Absicherung der Leitung. Oder wenn Kabelverbindungen gelockert und Klemmstellen verschlissen sind.
Was tun bei Kabelbrand?
Ziehen Sie sofort den Stecker. Sollte das nicht möglich sein: Hauptsicherung raus! Versuchen Sie in keinem Fall, den Kabelbrand mit Wasser zu löschen. Nutzen Sie einen (CO2) Feuerlöscher. Kleinere Brände lassen sich zur Not mit Decken, Pulver und Sand ersticken.
Wie Sie einen Kabelbrand erkennen.
Ein Kabelbrand ist nicht immer sofort also solcher zu erkennen. Nicht selten entwickelt er sich aus einem Schwelbrand. Das Kabel kokelt also, aus Mangel an Sauerstoff, langsam vor sich hin. Sind Unterputzkabel betroffen, ist ein Kabelbrand besonders gefährlich. Es gibt einige Hinweise, die Sie sehr ernst nehmen sollten. Ziehen Sie in diesen Fällen einen Fachmann zu Rate.
- Bemerken Sie ungewöhnliche Bildstörungen beim Fernsehen?
- Hören Sie beim Ein- und Ausschalten von elektrischen Geräten Knistergeräusche oder sehen Sie gar Funkenschlag?
- Springen Sicherungen ohne erkennbaren Grund heraus?
- Nehmen Sie Wackelkontakte und flackernde Lampen wahr?
- Erkennen Sie beschädigte Anschlüsse, Leitungen oder Klemmverbindungen?
- Riecht es verschmort? Achtung, es besteht nicht nur akute Brandgefahr, die Dämpfe sind auch stark gesundheitsschädigend!
5 Tipps, wie Sie einem Kabelbrand vorbeugen
1. Alte Leitungen erneuern
Ihr Haus ist älter, als 40 Jahre? Elektroinstallationen aus diesen Zeiten sind nicht für moderne Anforderungen gemacht. In jedem Haushalt finden Sie heute die doppelte oder dreifache Anzahl elektrischer Geräte. Das führt früher oder später zwangsläufig zur Überlastung der Leitungen und irgendwann zum Kabelbrand.
2. Überlastungen vermeiden
Überlastungen entstehen nicht nur bei alten Elektroinstallationen. Vermeiden Sie zum Beispiel Mehrfachsteckdosen, an denen zu viele Stromfresser hängen und für Überhitzung sorgen. Achten Sie bei Ihren Lampen auf die Nennleistung. Die Nennleistung des Leuchtmittels darf nicht wesentlich höher sein, als die, der Lampe.
3. Isolierungen schonen und im Auge behalten
Gehen Sie sorgsam mit Kabeln um. Brüche führen zu Kurzschlüssen und Kriechströmen. Vermeiden Sie das Knicken und Quetschen von Kabeln und damit die Beschädigung der Isolierung. An gequetschten Stellen steigt der Widerstand; die Leitung wird dadurch erhitzt.
4. Keine Flickschusterei
Ziehen Sie defekte Kabel, Leitungen und Stecker immer aus dem Verkehr. Überbrücken Sie keine Sicherungen. Unabhängig von der Gefahr, verlieren Sie dadurch im Zweifel auch Ihren Versicherungsschutz.
5. Betriebsprüfungen durchführen
Das sind keine Kosten, sondern Investitionen in die Werterhaltung Ihrer Immobilie. Lassen Sie also die vorgeschriebenen Prüfungen durchführen.
Tipp: Brandschutzschalter einbauen lassen
Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt einen „Brandschutzschalter“ (AFDD) einbauen. Dabei handelt es sich um eine Schutzeinrichtung, die in Niederspannungsnetzen eingesetzt wird. Der Brandschutzschalter verhindert Überhitzungen und erkennt sogenannte Lichtbögen, die zu Bränden führen können. Kommt es dadurch zu einer Störung, wird der Stromkreis automatisch unterbrochen. Gesetzlich verpflichtend ist der Einbau nicht. Insbesondere für Gebäude, die eine DIN-Norm erfüllen müssen, sind Brandschutzschalter allerdings empfehlenswert.