Die Smart Meter kommen – ab 2032 nur noch digitale Stromzähler erlaubt

In Schweden, Finnland, Italien und den Niederlanden gibt es die Smart Meter schon längst. Auch die Bundesregierung sieht darin einen wichtigen Baustein für das Gelingen der Energiewende.
Deshalb fiel im Februar 2020 der Startschuss für den flächendeckenden Einbau intelligenter Stromzähler, den Smart Metern. Getan hat sich seitdem nur wenig. Zu hoch war unter anderem der Verwaltungsaufwand. Nun soll ein Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende auf den Weg gebracht werden, Smart Meter Pflicht werden damit ab 2032 Pflicht.
Was sind Smart Meter?
Smart Meter ersetzen die alten Stromzähler. Es sind digitale, vernetzte Messgeräte, die den Verbrauch automatisch an den Anbieter übertragen, ohne dass jemand den Stromzähler ablesen muss. Verbraucher können gleichzeitig die Daten online oder per Smartphone-App einsehen.
Warum sind Smart Meter für die Energiewende wichtig?
Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch, aber die Strommenge, die von Windkraft- und Photovoltaikanlagen geliefert wird, unterliegt Schwankungen. Die Netze lassen sich schlechter steuern. Wenn Smart Meter konstant Informationen über den aktuellen Stromverbrauch liefern, ist eine gezieltere Stromversorgung möglich.
Wer muss Smart Meter installieren?
Bereits seit 2020 müssen Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch über 6000 kWh den Einbau von Smart Metern dulden. Auch wer eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung > 7 kW betreibt, eine Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung verwendet, benötigt einen intelligenten Stromzähler. Für alle anderen Haushalte ist die Nutzung bis 2032 weiterhin freiwillig. Aktuell nutzen nur rund 133.500 Haushalte diese Option.
Welche Vorteile haben Smart Meter?
Smart Meter bieten nicht nur den Stromversorgern Vorteile. Auch Endverbraucher haben einen Nutzen. Sie können Solarzellen und die Stromeinspeisung besser managen oder Dank der digitalen Zähler Stromfresser im Haushalt identifizieren und im Idealfall den der Stromverbrauch – zum Beispiel zum Laden eines E-Autos – auf Uhrzeiten verlagern, in denen genug Strom zur Verfügung steht und der Preis niedrig ist. Dazu bedarf es allerdings dynamischer Stromtarife, die den Preisschwankungen gerecht werden. Verpflichtend werden diese erst ab 2025.
Stromanbieter können aufgrund der besseren Datenlage künftig den Ausbau des Stromnetzes genauer planen und es trotz der schwankenden Stromproduktion durch erneuerbare Energien das Netz effizienter betreiben.
Haben digitale Stromzähler auch Nachteile?
Die neuen Smart Meter verbrauchen mit 26 kWh pro Jahr gleich drei Mal so viel Strom wie herkömmliche Zähler. Die Lebensdauer der Geräte liegt bei nur etwa 12 Jahren.
Kritik kommt auch von Verbraucher- und Datenschützern, denn die Smart Meter liefern eine Menge Informationen an die Stromanbieter. Das können auch Hacker zu ihrem Vorteil nutzen.
Außerdem ist zum aktuellen Zeitpunkt lediglich das Ablesen des Zählers übers Internet möglich. Steuern kann man darüber nichts und auch dynamische Tarife sind bislang kaum verfügbar. Wer später auf einen solchen Tarif wechselt, muss mit Preisschwankungen rechnen.
Kommen Kosten auf die Verbraucher zu?
Selbstverständlich ist die Umstellung der Stromzähler auf die digitale Variante auch mit Kosten verbunden. Die Netzbetreiber sollen daran beteiligt werden.
Für Verbraucher werden die Kosten gedeckelt und liegen bei 20 EUR pro Jahr. Wer steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie eine Wärmepumpe nutzt, soll 50 EUR zahlen. Hinzu kommen Kosten für den Einbau des Smart Meters.