Was ist ein FI-Schalter?

Wenn ein elektronisches Gerät mit Wasser in Berührung kommt oder ein Mensch ein unzureichend isoliertes Gerät oder Kabel anfasst, kommt der Fehlerstrom-Schalter (FI-Schalter) zum Einsatz. Er verhindert einen tödlichen Stromschlag, indem er den Stromkreislauf innerhalb von Millisekunden unterbricht.
In der bekannten Bezeichnung „FI-Schalter“, steht das „F“ für Fehler und das „I“ für das Formelzeichen elektrischer Stromstärke. Der international vereinheitlichte Name für den Schalter lautet allerdings „RCD“. Diese Abkürzung ergibt sich aus der englischen Benennung „Residual Current Device“ (dt. Differenzstrom-Schutzschalter).
Wie funktioniert der FI-Schalter?
Bei tadellos funktionierenden elektrischen Geräten sind die elektrischen Ströme durch Hin- und Rückleiter immer gleich. Tritt ein Fehler auf, ist die Summe der elektrischen Ströme ungleich. Der FI-Schalter, der den Stromkreisverteilern vorgeschaltet ist, prüft konstant den Stromfluss und erkennt diese Veränderung. Je nach Art des Schalters reichen dafür Differenzen von 10 bis 30 Milliampere. Dann unterbricht der FI-Schalter umgehend den Stromkreis. Je geringer die Differenz ist, die der Schalter erkennt, desto schneller reagiert er. Dies ist insbesondere für Feuchträume, wie Badezimmer, von großer Bedeutung.
Reicht dafür nicht eine normale Haussicherung?
Im Vergleich zum FI-Schalter reagieren Haussicherungen deutlich langsamer. Sie schalten erst bei einer Stromdifferenz von 16 oder mehr Ampere ab. Das reicht aus, um eine Überbelastung der Leitung zu verhindern und Kabelbränden vorzubeugen. Für den Schutz vor einem tödlichen Stromschlag ist die Reaktionszeit aber zu spät.
Ist der Einbau von FI-Schaltern Pflicht?
Für Feuchträume in Neubauten sind die FI-Schutzschalter seit 1984 Pflicht. Seit 2009 müssen auch alle neu eingebauten Steckdosen-Stromkreise einen solchen Schalter besitzen. Eine Nachrüstpflicht für Altbauten gibt es nicht. Entsprechend müssen auch Vermieter die Schalter nicht nachträglich einbauen lassen.
Um festzustellen, ob ein FI-Schalter vorhanden ist, reicht ein Blick in den Sicherungskasten. Der Schutzschalter ist an der Bezeichnung „FI“ oder „RCD“ zu erkennen. Sollte er fehlen, kann er problemlos nachträglich vom Fachmann installiert werden. Der Schalter muss lediglich eingebaut und verkabelt werden. Größe Arbeiten, wie das Verlegen neuer Kabel, sind nicht nötig.
Um sicherzustellen, dass der FI-Schutzschalter seine Funktion erfüllt, sollte er mehrmals im Jahr überprüft werden. Dafür reicht das Drücken des Prüfknopfes, der sich beim FI-Schalter im Sicherungskasten befindet. Nur wenn alles einwandfrei läuft, rettet der kleine Schalter im Ernstfall Leben.
Sie haben Fragen oder möchten FI-Schalter in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung installieren lassen? Wir beraten Sie gerne, Telefon 039485/ 6539-0.
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